In diesem Abschnitt schreibt Paulus an die Gemeinde in Korinth und fordert sie auf, die moralischen Standards ihrer Gemeinschaft aufrechtzuerhalten. Er unterscheidet zwischen der Rolle der Kirche und Gottes Rolle im Urteil. Während Gott die außerhalb der Kirche richtet, ist die Gemeinschaft dafür verantwortlich, die Sünde innerhalb ihrer Mitglieder anzugehen. Es geht nicht darum, verurteilend oder hart zu sein, sondern darum, die Integrität und das Zeugnis der Kirche zu schützen. Durch die Ausschluss eines Mitglieds, das weiterhin in Fehlverhalten verharrt, möchte die Kirche die Ausbreitung schädlichen Verhaltens verhindern und den Einzelnen dazu anregen, über sein Handeln nachzudenken und Umkehr zu suchen. Dieser Ansatz soll eine Gemeinschaft fördern, die spirituelles Wachstum unterstützt und mit den christlichen Lehren übereinstimmt. Der Schwerpunkt liegt auf Liebe und Wiederherstellung, damit die Kirche ein Ort bleibt, an dem der Glaube gedeihen kann und die Mitglieder sich in einem Geist von Mitgefühl und Wahrheit gegenseitig zur Verantwortung ziehen.
Paulus' Anweisung spiegelt die Bedeutung der Gemeindedisziplin in der frühen Kirche wider und hebt das Gleichgewicht zwischen Gnade und Verantwortung hervor. Es erinnert daran, dass die Kirche zwar ein Ort der Vergebung ist, sie jedoch auch die Verantwortung hat, die Werte des Evangeliums aufrechtzuerhalten und ihre Mitglieder zu einem Leben zu führen, das die Lehren Christi widerspiegelt.