Jephthah, ein Richter in Israel, bereitet sich darauf vor, sein Volk in den Kampf gegen die Ammoniter zu führen. In einem Moment der Verzweiflung und des Glaubens legt er ein Gelübde vor Gott ab und verspricht, dass er, falls ihm der Sieg gewährt wird, das erste, was ihm bei seiner Rückkehr aus seinem Haus entgegenkommt, opfern wird. Dieses Gelübde verdeutlicht die alte Praxis, feierliche Versprechen an Gott abzugeben, um göttliche Gunst zu erlangen. Es spiegelt Jephthahs tiefes Vertrauen in Gott wider, dass der Erfolg im Kampf letztendlich in Gottes Händen liegt.
Doch das Gelübde dient auch als eindringliche Erinnerung an die möglichen Konsequenzen hastiger Versprechen. Als Jephthah siegreich zurückkehrt, ist seine Tochter die Erste, die ihn begrüßt, was zur tragischen Erfüllung seines Gelübdes führt. Diese Erzählung lädt die Leser ein, das Gewicht ihrer Worte zu bedenken und die Bedeutung durchdachter, überlegter Verpflichtungen zu erkennen. Sie betont die Notwendigkeit von Unterscheidungsvermögen und Weisheit in unserem geistlichen Leben und ermutigt uns, Gottes Führung in all unseren Entscheidungen zu suchen und uns der Versprechen, die wir abgeben, bewusst zu sein.